Rezension Parador Málaga Golf, Costa del Sol ($$)

Die Paradors sind eine landesweite Kette vom Staat betriebener Hotels, auf welche die Spanier berechtigterweise sehr stolz sind. Einige liegen an wirklich schönen Orten. Das Parador hier ist sehr groß und liegt direkt am Meer in den westlichen Vororten von Málaga. Zwar gelangt man an den Strand, doch das Hauptaugenmerk liegt hier, genauso wie überall in Spanien, auf dem großen hoteleigenen Pool. Die gesamte Frontseite des Baus ist an der Meeresseite etwa 3 Kilometer lang, einige Teile haben also direkten Meerblick, obwohl meistens ein Drahtzaun zwischen dem Gebäude und dem Strand steht. Das Parador selbst ist niedrig, offen und herrlich entspannt sowie einfach. Die Paradors versuchen in der Regel, die beste spanische Küche zu bieten, daher sind Essen und Trinken für gewöhnlich von hoher Qualität, allerdings auch entsprechend teuer.

Das Golfen an sich besteht hier aus 3 Teilen. Zunächst einmal gibt es einen kleinen Platz für das Pitchen und Putten (etwa 20 Meter lange Löcher, Grüns weniger als 10 Meter breit). Ideal für Kinder, aber auch für andere Spieler, die ihr Kurzspiel verbessern wollen. Dann gibt es einen roten 9-Loch-Platz (Rojo), den man im Parador als ‚Links-Platz‘ bezeichnet. Es ist kein typischer Links-Platz – hier bedeutet diese Bezeichnung einfach nur, dass viele Löcher am Meer liegen. Zu guter Letzt gibt es noch zwei 9-Loch-Plätze als Hauptteil – Gelb (Amarillo) und Weiß (Blanco), die zusammen den eigentlichen 18-Loch-Platz im Parador bilden (hier auch ‚Alter‘ Platz genannt). Sie können auch frei kombinieren und zum Beispiel Gelb + Rot spielen anstatt Gelb + Weiß. Der rote 9-Loch-Platz ist mit seinem Par-Wert 34 und 2.300 Metern Länge jedoch grenzwertig für ‚vollwertiges Golfen‘ und wird auf dieser Website daher nicht weiter behandelt. Diese Rezension bezieht sich auf die 18-Loch-Kombination Gelb + Weiß mit einem Par-Wert von 72.

Dieser Platz ist einfach. Es gibt kleine, einfache Lochkarten aus Aluminium an jedem Abschlagpunkt und auf der Rückseite der Scorecard ist eine einfache Karte der gesamten Anlage abgebildet. Die gesamte Anlage ist flach. Die Fairways sind durchschnittlich breit, höchstens leicht onduliert und liegen in diesem Parkland-Umfeld zwischen Reihen von ausgewachsenen Gummibäumen und Pinien, manchmal auch in buschigen Bereichen mit Steinen und Sand auf dem Boden. Der Platz ist recht eingeengt, daher haben wirklich alle Löcher einen Fairway direkt neben sich. Die Grüns sind groß, rundlich, ohne größere Gefälle und hochwertig – weich, glatt und mittelschnell. Als Spieler mit mittlerem Handicap hatte ich kaum Probleme, innerhalb von 2 Putts aus egal welcher Ausgangslage auf dem Grün abzuschließen. An einigen Löchern gibt es Wasserhindernisse, aber es ist nicht schwer, einen sicheren Schlag zu erkennen, um diese aus dem Spiel zu nehmen. Es gibt eine durchschnittliche Anzahl von Bunkern, manche davon sind ziemlich tief und der Sand in ihnen sieht eher wie Dreck denn wie weißer Strandsand aus. Keiner ist jedoch zu hart und durch die Sandqualität kann man leicht heraus spielen. Grünbunker beispielsweise fangen hauptsächlich schwache Annäherungsschläge auf, statt eine ernsthafte Herausforderung darzustellen. Die wenigen Bunker direkt vor den Grüns sind durch die großen Grüns dahinter leicht zu umspielen. Natürlich wirken sich diese Wasserhindernisse und Bunker wesentlich mehr auf das Spiel aus, sollte Ihr Handicap bei 25 oder höher liegen. Die Hindernisse sind allesamt auf Spieler mit einem Handicap von 20 oder mehr ausgelegt.

Parador Málaga erneuerte 2014 seine großen Abschlagpunkte mit feinem, weichem, sehr grünem Gras. Die Abschlagpunkte sind also von herausragender Qualität. Auf den Fairways wächst eher gemischtes Gras – hauptsächlich zwei Arten von Gras, die hier nebeneinander wachsen. Solange man das Gras auf den Fairways jedoch kurz genug schneidet (wie es hier der Fall ist), so kann von überall auf dem Fairway vernünftig gespielt werden. Unmittelbar neben den Fairways lässt die Grasqualität nach – hier ist es stachelig und unkultiviert. Kurz gesagt wird hier nicht wirklich versucht, etwas Besonderes mit dem Gras abseits der Fairways zu machen, außer es gelegentlich zu schneiden. Man findet hier also das karge Gras und die sandigen/matschigen Flecken, die man an einem Platz in Meeresnähe erwartet. Die Lage am Meer und die recht offene Gestaltung von Parador haben zur Folge, dass Wind und salzhaltige Luft die Wahl des zu pflanzenden Grases und der vorzugsweise zu pflegenden Grasflächen stark beeinflussen. Für einen Platz außerhalb der Premium-Klasse tut man also, was man kann. Außerdem wird dieser Golfplatz in der Hochsaison so stark frequentiert, dass er starke natürliche Abnutzungserscheinungen hat.

Man muss diesen Platz im Gesamtzusammenhang betrachten. Es ist eher ein „nettes Hotel mit etwas Golf“ denn ein „guter Golfplatz mit einem kleinen Hotel“. Einheimische haben mir erzählt, dass dieser Platz von Spaniern besucht wird, die entweder in Málaga arbeiten und meistens am Wochenende eine Partie Golf spielen, oder von Familien aus dem Inland (zum Beispiel aus Madrid oder Sevilla), die im Parador Urlaub machen, wo die Kinder und Ehegattinnen einen Pool oder Strand haben und die Golfer währenddessen eine schnelle Partie Golf spielen können. Beides sind typische „Gelegenheitsgolfer“. Dies beschreibt auch genau den Typ Golfer, dem ich diesen Platz empfehlen würde: Gelegenheitsgolfer. Dieser Platz bietet nicht die typische Golferfahrung der Costa del Sol. Kein Platz, auf dem ich regelmäßig spiele, da er etwas zu einfach für mich ist und für meinen Geschmack zu viele ähnliche Löcher bietet. Meine Golfpartien hier genieße ich jedoch durchaus. Die gesamte Atmosphäre auf Parador Málaga ist bezaubernd und die Angestellten hilfsbereit auf entspannte und zuvorkommende Art. Ich schätze, in der Hochsaison während der Ferien in Spanien ist dieser Platz voll von Menschen, die das gesamte Parador-Erlebnis genießen. Meiner Meinung nach ist dies nicht die Art von Golfplatz, auf der die Menschen sich leicht angegriffen fühlen. Die Preise für das Golfen sind hier schwer vorhersagbar. Ich schätze sie als vernünftig ein, aber man sollte vorher anrufen und sich erkundigen. Die Preise werden sich auf diesem Platz wohl nicht so sehr nach Saison ändern wie auf anderen Plätzen weiter westlich an der Costa del Sol.

Eine abschließende Anmerkung: Dieser Club liegt direkt unterhalb einer der Hauptflugrouten des gut ausgelasteten Flughafens von Málaga. Alle 5 Minuten könnte also ein Flugzeug über Sie hinweg röhren. Ihr Spiel wird dadurch allerdings nicht allzu sehr gestört.

Letzte Aktualisierung der Rezension: Februar 2015. Anzahl der gespielten Partien: 3.

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Parador Malaga Länge/Schwierigkeit

Jeder Punkt steht für einen Golfplatz an der Costa del Sol - wenn vom gelben Abschlagpunkt für Herren gespielt. Jeder Platz hat zwei Maßeinheiten - Länge in Metern (X-Achse) und Schwierigkeit (Y-Achse).

Die 9-Loch-Kombination aus Amarillo + Blanco wird durch den gelben Punkt dargestellt. Die 9-Loch-Kombination aus Blanco + Rojo wird durch den braunen Punkt dargestellt. Dies zeigt, dass der 9-Loch-Platz Rojo deutlich kürzer und einfacher ist als die 9-Loch-Plätze Amarillo und Blanco. Ein Golfer mit 18er Handicap kann sich darauf einstellen, Amarillo + Blanco mit 19 und die anderen 9-Loch-Kombinationen mit Rojo mit 16 Schlägen über Par abzuschließen.

Das Diagramm zeigt Ihnen auf einen Blick die ungefähre Länge und Schwierigkeit eines jeden Golfplatzes an der Costa del Sol. Hier werden die Diagramme detaillierter erläutert.



Costa del Sol Karte der Golfclubs 


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German translation by Christian Oertl | Deutsche Übersetzung von Christian Oertl