Rezension Torrequebrada Golf, Costa del Sol ($$$)

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Dieser seit etwa 35 Jahren bestehende Golfclub liegt auf halbem Weg zwischen Fuengirola und Torremolinos. Ich schätze, der Club war vor 25 Jahren einer der besten an der Costa del Sol, seitdem ist jedoch viel passiert. Der Schwerpunkt des Golfens an der Costa del Sol hat sich gen Westen bewegt und liegt nun rund um Marbella. Clubs, die im oberen Marktsegment verblieben sind, wurden zu deutlich größeren Anlagen ausgebaut mit längeren Plätzen als Torrequebrada derzeit bietet. Torrequebrada liegt inzwischen in einer sehr dicht bebauten Gegend an der Costa del Sol und ich schätze, die Menschen rundherum interessieren sich eher für Cafés, Restaurants und Bars als für das Golfen. Der typische Torremolinos-Besucher wird sicherlich Tiefstpreise für das Golfen bezahlen und daher eher einen guten und preiswerten Club wie Miraflores aufsuchen statt Torrequebrada anzusteuern. Der Club befindet sich in Privatbesitz eines wohlhabenden Herrn aus Madrid. Ich habe von Mitgliedern gehört, dass sich der Club keine allzu große Mühe gibt, neue Mitglieder zu werben. Der Besitzer kann mit seinem Golfclub tun, was immer er möchte. Allerdings rezensiere ich die Clubs und Plätze für Leute, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für ihre Golfpartie an der Costa del Sol suchen.

Der Torrequebrada-Platz hat an sich eine gute Grundaufmachung. Es geht ziemlich auf und ab, die meisten Löcher sind recht abwechslungsreich, was Gefälle und Kurven angeht. Zu Fuß zu gehen ist möglich, aber ganz schön anstrengend. Keine weiten Entfernungen zwischen den Löchern. Bei der ersten Partie würden Sie wahrscheinlich nicht so spielen wie angestrebt, da Sie ganz einfach nicht die verschiedenen Ondulierungen und ‚Ideallinien‘ an jedem Loch verstehen können. Natürlich löst sich dieses Problem nach mehreren Partien. Draußen auf dem Platz gibt es keine Lochkarten, aber auf der Scorecard sind präzise Karten eines jeden Loches abgebildet – sogar die größeren Gefälle.

Die Fairways sind hier allgemein mittelbreit und von guter Qualität. Sicherlich besser als der Durchschnitt der Plätze an der Costa del Sol. Gut begrast und geschnitten. Offenbar arbeitet man hart daran, das schöne, ursprüngliche Gras der Fairways vor dem härteren, drahtigeren Gras, das Fairways zerstören kann, zu schützen. Es ist einfach, ein großes Divot bei einem Fairway-Schlag vorzunehmen. Das ist nichts Schlechtes – es zeigt, dass die grundlegende Konstruktion der Fairways und die Grasqualität hochwertig sind. Die Abschlagpunkte sind ein wenig schmutzig. Die Divots sollten dort öfter in Ordnung gebracht werden.

Auf Torrequebrada gibt es nicht viel echtes Rough. Sollte Ihr Schlag den Fairway deutlich verfehlen, so landen Sie normalerweise in ein paar Bäumen (meistens Pinien, einige Palmen und Gummibäume). Nichts allzu Schlimmes – ein Schlag hier heraus ist recht einfach. Insgesamt gibt es kein übermäßig schwieriges Rough auf dem Platz. Die erste Schnittstufe bis zu 10 Meter abseits des Fairways besteht aus durchgehend lockerem, 3 bis 4 Zentimeter hohem Gras. Der Ball kann sich hier verfangen und das Gras kann den Schläger störend beeinflussen. Man muss hier also ordentlich gegen den Ball hauen anstatt zu versuchen, einen vollen Golfschwung hinzubekommen. Kein richtiges Problem, lediglich eine ziemlich einzigartige Art, wie in diesem besonderen Club mit dem Gras abseits der Fairways verfahren wird. Eine angemessene Anzahl an Bunkern durchzieht den Platz. Diese haben gute Lagen, wirken jedoch nicht aggressiv. Hochwertiger Sand, sehr gut gepflegt und eher flach. Kurzgesagt: keine große Gefahr und recht einfach, aus ihnen herauszukommen. Auf dem Platz gibt es 4 oder 5 recht große, malerische Seen, die jedoch selten ein wahres Hindernis sind.

Die Grüns auf Torrequebrada sind gut. Etwa die Hälfte von ihnen ist gewölbt. Sie sind alle mittelschnell und groß. Einige sind abgestuft, quasi alle haben deutliche Gefälle und Unebenheiten. Zum Grün zu gelangen ist also recht einfach, mit 2 Putts auszukommen kann jedoch zu einer echten Herausforderung werden. Man sollte eher auf langsame, geschlenzte Putts setzen statt direkt in Richtung des Lochs zu schlagen – sollte man es verfehlen, könnte der Ball einige Meter neben dem Loch oder sogar wieder außerhalb des Grüns landen. Kurzgesagt ist das Putten hier eine sehr gute Herausforderung und bei weitem der schwierigste Aspekt an diesem Platz.

Der Platz ist durch seine Reife äußerst attraktiv. Dieser Platz ist jedoch nicht günstig. Für eine einzelne Runde während einer ruhigen Jahreszeit habe ich meiner Meinung nach wirklich viel bezahlen müssen. Ich habe auch einen Trolley für 10 € gemietet, was ich viel zu teuer fand. Wenn ein Platz seine Einnahmen aufpolieren möchte, sollte er seine Preise so gestalten, dass wesentlich mehr Spieler kommen, die auch Geld für Essen und Trinken ausgeben, anstatt solche Wucherpreise von 10 € für einen Trolley zu verlangen, der selten mehr als 5 € kosten sollte. Die 5 € mehr sind mir egal. Nicht egal ist mir jedoch der Geschmack, den eine solch unverschämte Preispolitik hinterlässt.

Das bringt mich auch zu meinem Hauptproblem mit diesem Club. Das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Leistung sehe ich hier einfach nicht. Das meine ich nicht nur in Bezug auf Gelegenheitsspieler. Auch die Mitgliedschaftsbeiträge und Angebote fand ich nicht besonders gut, wenn man sie mit Angeboten ähnlicher Clubs an der Costa vergleicht.

Es scheint, als lebe dieser Club in der Vergangenheit und habe jeglichen Bezug zur preislichen Realität anderer Clubs verloren. Ein schönes, großes Clubhaus und gute Platzaufmachung sind einfach nicht genug. Man muss die Probleme mit den Grüns dringend und konstant beheben sowie akzeptieren, dass sich bestimmte Bereiche der Costa del Sol weiterentwickelt haben. Vielleicht sollte man einen anständigen Nachlass auf die Mitgliedschaft geben, um die Mitgliederanzahl zu erhöhen, schließlich ist sie derzeit zu gering. Es muss etwas, ja irgendetwas getan werden, um diesen Club wiederzubeleben und der Realität ins Auge zu sehen. Wenn der spanische Eigentümer von Torrequebrada natürlich nicht viel darum gibt, mehr Geld mit seinem Golfplatz zu verdienen, dann wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern.

Würde ich Torrequebrada also weiterempfehlen? Ja, würde ich. Ein interessanter und abwechslungsreicher Platz, geeignet für die meisten Handicaps. Er ist einfach so anders als all die übrigen Plätze an der Costa del Sol, auf denen ich spiele. Ich persönlich würde jedoch nur auf diesem Platz spielen wollen, wenn ich einen Nachlass erhalte, beispielsweise über einen Golfverein. Ich empfehle daher dringend, die Preise vor der Anreise telefonisch zu vereinbaren. Das alles soll übrigens keine Abrechnung mit den Angestellten sein. Sie waren allesamt hilfsbereit und freundlich.

Letzte Aktualisierung der Rezension: Dezember 2014. Anzahl der gespielten Partien: 2.

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Jeder Punkt steht für einen Golfplatz an der Costa del Sol - wenn vom gelben Abschlagpunkt für Herren gespielt. Jeder Platz hat zwei Maßeinheiten - Länge in Metern (X-Achse) und Schwierigkeit (Y-Achse).

Torrequebrada ist der gelbe Punkt. Mit rund 5.800 Metern vom gelben Tee ist der Platz für die Verhältnisse an der Costa del Sol durchschnittlich lang. Von der Schwierigkeit her etwas unter dem Durchschnitt – vielleicht durch die großzügigen Fairways und Grüns sowie das wenige echte Rough. Ein Golfer mit 18er Handicap kann sich darauf einstellen, auf diesem Golfplatz mit 19 Schlägen über Par abzuschließen.

Das Diagramm zeigt Ihnen auf einen Blick die ungefähre Länge und Schwierigkeit eines jeden Golfplatzes an der Costa del Sol. Hier werden die Diagramme detaillierter erläutert.

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German translation by Christian Oertl | Deutsche Übersetzung von Christian Oertl