Rezension San Roque Old Golf, Costa del Sol ($$$)

Der San Roque-Club

Dies ist eine große Anlage im buchstäblichen Sinne des Wortes. 2 Top-Plätze (Old und New) verteilt auf ein weitläufiges Areal, großes Clubhaus, große angeschlossene Einrichtungen wie Fitnessstudio und Tennis. Alles im Grunde genommen groß. San Roque war bereits Austragungsort großer nationaler Profigolfveranstaltungen. Durch die hohen Mitgliedsbeiträge erwartet man, dass hier alles Premiumklasse ist - und so ist es. Aber nicht auf herablassende Art gegenüber Gastgolfern - was mir sehr wichtig ist. Der Service ist entspannt und professionell. Der Old Platz ist durchgehend etwas teurer als der New Platz. Der New Platz könnte über das Jahr hinweg vertretbare Preisunterschiede haben, der Old Platz eher nicht.

Der San Roque Old Platz

Ich mag diesen Platz sehr. Offiziell (siehe Diagramm unten) ist der Old Platz bei San Roque etwas schwieriger als der New Platz. Meine Meinung unterscheidet sich jedoch davon. Ich finde den New Platz wirklich schwer, wohingegen der Old Platz auf raffiniertere Weise anspruchsvoll ist. Wenn der New Platz wie ein Ferrari ist, so ist der Old Platz wie ein Rolls-Royce.

Der Old Platz wurde auf einer alten Korkeichenplantage angelegt. Dies verleiht dem Platz sein erstes Hauptmerkmal. Es gibt viele ausgewachsene Korkeichen. Einige von ihnen stehen sehr nah an den Rändern des Fairways, falls Sie den zweiten oder dritten Schlag also etwas verziehen, könnten Sie sich plötzlich vor einer 15 Meter hohen Korkeiche wiederfinden, die Sie für Ihre Ideallinie überwinden müssen. Gehen Sie davon aus, dass Ihr Ball gegen einige Korkeichen rasselt, egal wie gut Sie spielen. Diese Bäume spenden viel Schatten und haben in der Regel wenig Unterwuchs - lediglich kleine Grasbüschel, Eicheln, abgebrochene Zweige usw. Dies verleiht dem Platz zusammen mit der kurzen Mähung sein zweites Hauptmerkmal. Es gibt sehr wenig Rough im eigentlichen Sinn. Sollten Sie den Ball um mehr als 5 Meter neben einen Fairway schlagen, werden Sie wahrscheinlich in einem Hain aus Korkeichen landen, in dem Ihr bester Recovery-Schlag auf kahler Erde ein ‚niedriger Flyer‘ sein könnte.

Dies ist ein langer Platz. Für mich als Spieler mit mittlerem Handicap war es eine echte Herausforderung, das Grün an den Par 4- und Par 5-Löchern innerhalb der Vorgaben zu erreichen. An jedem längeren Loch habe ich mir gewünscht, mein durchschnittlicher Drive (rund 180 Meter) sei ein wenig länger (etwa 200 Meter). Die Fairways sind eng (durchschnittlich etwa 30 Meter breit) und haben mäßige Steigungen (quer über den Fairway). Die meisten Fairways sind schalenförmig - ein Schlag, der den Fairway an einer Steigung verfehlt, lässt den Ball auf den Fairway zurück rollen. Die Bunker sind oftmals tief und liegen gut bedacht neben Grüns sowie dort, wo ein Drive den Fairway verfehlen könnte, wenn man seine Linie nicht allzu gut erwischt. Einige Bunker sind sehr groß - 30 Meter oder länger. Der Sand in den Bunkern ist weich und sehr einheitlich. Hochwertige Bunker, aus denen man gut heraus spielen kann. An etwa 5 Löchern sind Wasserhindernisse im Spiel. Nicht allzu schwer zu vermeiden, aber die sichere Linie wird Sie etwas davon abbringen, das Grün innerhalb der Vorgaben zu erreichen. Der Kurs ist ziemlich flach und definitiv begehbar, obwohl ich es nicht empfehlen würde. Bei einem Golfplatz auf diesem Niveau spare ich meine Energie lieber für das Golfen auf.

Das Gras abseits der Grüns war früher mal äußerst hochwertig – so auch in den Jahren 2005/2006, als auf San Roque noch wichtige Meisterschaften ausgetragen wurden. Inzwischen entspricht das Gras jedoch nicht mehr dem Standard eines Meisterschafts-Platzes. Vor allem stacheliges Gras hat sich von abseits der Fairways auf diese selbst ausgebreitet. Langfristig sollte San Roque wirklich etwas dagegen unternehmen.

Die Grüns sind großflächig mit leichten Gefällen, selten gestuft. Sie sind in exzellentem Zustand und schnell. Von jedem Punkt auf jedem Grün kann es zudem vorkommen, dass Sie bei einem missglückten ersten Putt einen weiteren vornehmen müssen, bei dem Sie mindestens 2 Meter zurück in Richtung der Flagge schlagen müssen. Die Grüns auf dem San Roque Old Platz sind also auf absolutem Meisterschaftsniveau und die schwierigste Eigenschaft dieses Platzes. Ich fand die Vorgrüns (einen oder zwei Meter rund um das Grün) recht weich, also einfach für einen Pitch, der dort landen und gar nicht das Grün erreichen soll. Eine versöhnliche Eigenschaft der Grüns ist, dass sie etwa einen oder zwei Meter in die Landschaft eingelassen sind. Sollten Sie ein Grün links/hinten/rechts verfehlen, so können Sie den Ball noch mittels eines kleinen Hügels rund um das Grün aufhalten.

Ich schätze die grundlegende Gestaltung des Platzes wirklich sehr. Er versucht nicht, wie jeder x-beliebige andere Golfplatz auf der Welt zu wirken. Ich finde die Mischung aus einfachen und schwierigen Merkmalen sehr interessant. Die Gestaltung macht bestmöglichen Gebrauch von der Landschaft und den Eigenschaften. Dies ist ein eindeutig ‚spanischer‘ Platz - und das meine ich vollkommen positiv. An jedem Abschlagpunkt stehen große, präzise geschnitzte Lochkarten aus Holz.

Ich denke, dies ist ein wunderbarer Platz für Spieler mit einem Handicap von bis zu 25 und dass es definitiv genug Merkmale hier gibt, um auch Spieler mit einem Handicap von unter 10 herauszufordern. Hauptaspekt sind hier natürlich die Kosten. Als Gastspieler ist der San Roque Old Platz ganz einfach nicht die Art von Golfplatz, auf der ich regelmäßig Geld ausgeben möchte. Meistens spiele ich auf Plätzen, die lediglich rund 60 % so viel wie der San Roque Old Platz kosten - und erhalte 80 % des Vergnügens. Allerdings ist dies nur mein persönliches Profil aus Kosten/Herausforderung/Vielfalt in Anbetracht dessen, dass ich viel Golf an der Costa spiele. Objektiv betrachtet ist der San Roque Old Platz ein angenehmer Meisterschaftsplatz und definitiv sein Geld wert. Die Kosten für das Ausleihen eines Buggys sind jedoch hoch und liegen bei 40 Euro oder mehr. Die Buggy-Preise sind meiner Meinung nach jedoch auf allen Golfplätzen an der Costa del Sol zu hoch. Mir gefällt diese Art der Preisgestaltung nicht – wenn man für Extras über dem Grundpreis für eine Partie einen solchen Schlag ins Gesicht bekommt. Die Vermietung von Buggys sollte keine Haupteinnahmequelle sein (wie bei Billigfluggesellschaften, die absurde Preise für ‚Extras‘ wie Gepäck und Essen verlangen). Die Plätze wollen zum Mieten eines Buggys ermuntern - dadurch erhöht sich die Spielgeschwindigkeit.

Letzte Aktualisierung der Rezension: August 2015. Anzahl der gespielten Partien: 2.

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San Roque Länge/Schwierigkeit

Jeder Punkt steht für einen Golfplatz an der Costa del Sol - wenn vom gelben Abschlagpunkt für Herren gespielt. Jeder Platz hat zwei Maßeinheiten - Länge in Metern (X-Achse) und Schwierigkeit (Y-Achse).

Der San Roque New Platz ist als gelber Punkt angegeben, der San Roque Old Platz als brauner Punkt. Beide Plätze sind bei der Länge unter den ‚Top 5‘ verglichen mit allen anderen Plätzen an der Costa del Sol. Beide Plätze sind bei der Schwierigkeit unter den ‚Top 10‘, wobei der Old Platz der drittschwierigste an der Costa ist. Ein Spieler mit 18er Handicap kann davon ausgehen, den New Platz mit 21 Schlägen über Par und den Old Platz mit 22 bis 23 Schlägen über Par abzuschließen.

Das Diagramm zeigt Ihnen auf einen Blick die ungefähre Länge und Schwierigkeit eines jeden Golfplatzes an der Costa del Sol. Hier werden die Diagramme detaillierter erläutert.



Costa del Sol Karte der Golfclubs 


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German translation by Christian Oertl | Deutsche Übersetzung von Christian Oertl