Rezension Alcadeisa Heathland Golf, Costa del Sol ($)

Der Alcadeisa-Club

Der Alcadeisa-Club verfügt über zwei Plätze - den Links-Platz und den Heathland-Platz (Heideland-Platz). Er liegt etwa 5 Kilometer östlich von Gibraltar und erstreckt sich über ein wunderbares Stück Land am Fuße eines flachen Tales, das in Richtung des Meeres verläuft. An der Meeresküste gibt es einen einige Kilometer langen, sanft geschwungenen halbmondförmigen Strand. Die gesamte Anlage ist etwa 20 Jahre alt und in ihrer Größe so beabsichtigt - im Endeffekt ist sie eine Kleinstadt. Der Boom und die Krise im Immobiliensektor setzten dieser Entwicklung teilweise einen Riegel vor, sodass die Anwesen rund um die Golfplätze nicht aufdringlich wirken. Die Immobilien selbst sind eher bescheiden, beispielsweise mittelgroße Appartments und Reihenhäuser in zweigeschossigen Karrees. Am wichtigsten ist, dass diese Gebäude nicht zwischen den Clubs/Golfplätzen und dem Meer errichtet wurden, sodass man von den Golfanlagen glücklicherweise einen ungestörten Blick auf die einzigartige Lage genießen kann. Das Clubhaus ist groß und verfügt über eine einfache, moderne Aufmachung. Der Club hat einige Hundert Mitglieder, zumeist Briten und Deutsche. Vielleicht ein „Ortsverein“ für Menschen, die in oder nahe Gibraltar arbeiten. Das Golfen an sich ist nicht teuer, vor allem für Golfgäste. Die Preise für Essen und Trinken sind etwas höher, aber weit entfernt von dem, was Sie in den nahegelegenen Premiumanlagen erwartet.

Der Alcadeisa Heathland-Platz

Dieser Platz ist recht lang, aber nicht wirklich schwer. Es gibt präzise hölzerne Lochkarten an jedem Abschlagpunkt - obwohl diese inzwischen ziemlich verwittert sind. Es gibt eine einfache aber nützliche Platzkarte auf der Rückseite der Scorecard.

Die Grüns sind der einfachste Teil. Diese sind mittelgroß, weich und flach mit nur leichten Gefällen. Der Rasen auf ihnen ist sehr gut und sie sind langsam. Sobald Sie einmal die Geschwindigkeit begriffen haben ist es wirklich nicht schwer, innerhalb von 2 Putts von einem beliebigen Punkt auf dem Grün einzulochen. Nur wenige Grüns sind angehoben, allerdings auch nicht allzu sehr. Die Vorgrüns bis zu 5 Meter um das Grün herum sind ebenfalls weich und saftig - sehr gut geeignet für das Pitchen. Generell werden die Grüns und Vorgrüns häufig bewässert.

Abseits der Grüns wird jedoch nicht bewässert, sodass Sie dort einen vollkommen anderen Golfplatz vorfinden. Das Gras auf den Fairways ist zu 90 % von hoher Qualität, durchsetzt mit 10 % stacheligem Gras, das sie dort, wo es darauf ankommt, mittels Besprühung bekämpfen. All dieses Gras ist jedoch sehr trocken - 30 % grüne Flächen, die anderen 70 % braun und staubig. Sicherlich kann man hier ein Divot vornehmen, doch ich finde es besser zu versuchen, den Ball so vom Gras zu schlagen. Die meisten Spieler können dies bei längeren Schlägen auf dem Fairway schaffen; den Ball bei Schlägen für kürzere Entfernungen vom Fairway zu schlagen ist meiner Ansicht nach jedoch deutlich schwieriger. Die Trockenheit des Platzes abseits der Grüns ist somit definitiv ein Faktor dafür, wie man den Platz bespielt. Hinzu kommt der Faktor, dass der Ball weit rollen kann. Manchmal geschieht dies zu Ihren Gunsten, so rollt der Ball beispielsweise bei einem Drive 20 Meter weiter. Manchmal geschieht dies jedoch zu Ihrem Nachteil, wenn der Ball beispielsweise in einen Fairway-Bunker fliegt oder Sie - beim einzigen abschüssigen Loch des Platzes - einen 180 Meter weiten Abschlag hinlegen und der Ball anschließend den Fairway wieder 80 Meter weit zurückrollt.

Die Bunker sind hier ebenfalls recht einfach. Der Sand ist von guter Qualität. Es gibt nicht viele von ihnen, und diese liegen an vorhersagbaren Stellen. Es gibt einen See auf dem Platz, der bei einigen Löchern ins Spiel kommt, sowie einen Bach neben einem anderen Loch. Insgesamt sind die Wasserhindernisse, genauso wie die Bunker, nicht besonders schwierig. Die Fairways sind mittlerer Weite und bieten reichlich Zielraum. Bei jedem Par 4 und Par 5 habe ich einen Driver verwendet. Es gibt keinen bedeutenden Carry von den Abschlagpunkten, außer beim 14. Loch über den See (165 Meter weit). Golfer, die nicht so weit abschlagen, müssen sich also keine Sorgen machen - es ist reichlich Fairway vorhanden, auf das sie zielen können.

Was die Erhebungen angeht, so hat der Platz verschiedene Löcher (aufwärts/abwärts dem Grün entgegen). Rund die Hälfte der Löcher ist flach, die andere Hälfte zumeist leicht angehoben. Dasselbe gilt auch für die Gefälle (links/rechts über den Fairway hinweg).

Wo kommt nun also der Aspekt der „Heide“ ins Spiel? Die Antwort ist einfach - nirgends. Sollten Sie kurzgewachsene Büschel von Heidekraut erwartet haben, so täuschen Sie sich. Zwar gibt es einige typische mediterrane Sträucher, aber nur sehr wenige. Die auffälligste Eigenschaft des Platzes ist tatsächlich, wie wenig dort wachsen gelassen wird, mit Ausnahme des Grases. So findet man zwischen zwei Fairways beispielsweise höchstens eine kleine Erhöhung mit etwas längerem Gras. Keine Bäume, keine Sträucher - nichts. Vom Aussehen her wirkt diese Piste somit eher wie ein Links-Platz denn wie ein Hochlandplatz - trockene, leicht hügelige Fairways, keine Bäume oder Sträucher. Vielleicht sieht Heideland Ihrer Meinung nach so aus. Meiner Meinung nach jedoch nicht.

Dies ist ein guter Platz für Spieler mit hohem Handicap. Alles ist einfach genug, um den Ball sicher die Fairways entlang in Richtung des Grüns zu schlagen. Einmal in der Nähe des Grüns kann man den Ball auf das Grün stoßen, sofern kein sauberer Chip oder Pitch bevorzugt wird. Spielern mit einem Handicap von unter 10 empfehle ich diesen Kurs nicht wirklich. Kein einziges Loch bietet diesen genug Herausforderung. Es bleiben also Spieler mit mittlerem Handicap, so wie ich es bin. Ich persönlich fand den Platz etwas langweilig. Vielleicht waren 6 Löcher (meistens rund um die Wende) interessant, den Rest erledigte ich eher mechanisch. Ich finde auch, dass der Platz unattraktiv wirkt. Wenn bewusst versucht wird, diesen Platz wie einen Musterplatz sonstwo auf diesem Planeten aussehen zu lassen, so weiß ich wirlich nicht, was hier erreicht werden soll. Ich finde, der Kurs sieht bloß öde aus. Es gibt jede Menge schöne Bäume/Sträucher, die perfekt an das allgemein trockene Mittelmeerklima angepasst sind. Warum sie solche nicht pflanzen ist mir ein Rätsel. „Kein Vogel singt“ beschreibt den Platz ganz gut.

Ein komischer Platz. Nichts ganzes und nichts halbes. Kein wahrer Binnenland-Platz. Kein wahrer Parkland-Platz. Kein wahrer Links-Platz, obwohl er ein wenig so aussieht und sich ähnlich spielt. Durch die Nähe zum Meer ist die Lage des Alcadeisa-Platzes einzigartig. Ich schätze, beim Heideland-Platz haben sie einfach nicht herausgefunden, wie sie diese besondere Lage und natürliche Umgebung am besten nutzen können. Schade. Im Golfjargon zählt natürlich immer nur der nächste Schlag. Für ein einfaches Golferlebnis ist der Alcadeisa Heideland-Platz in Ordnung. Was mir wichtig ist, muss nicht unbedingt auch Ihnen wichtig sein. Dies ist kein Platz, den ich persönlich gut bewerten würde.

Letzte Aktualisierung der Rezension: Januar 2014. Anzahl der gespielten Partien: 1.

Finden Alcadeisa Golf ? Website: alcaidesagolf.com | GPS: 36.24750,-5.323213 in neuem Fenster öffnen bei Google Maps oder Bing Maps


Alcadeisa Länge/Schwierigkeit

Jeder Punkt steht für einen Golfplatz an der Costa del Sol - wenn vom gelben Abschlagpunkt für Herren gespielt. Jeder Platz hat zwei Maßeinheiten - Länge in Metern (X-Achse) und Schwierigkeit (Y-Achse).

Der Alcadeisa Heathland-Platz ist als gelber Punkt angegeben, der Alcadeisa Links-Platz als brauner Punkt. Der Heathland-Platz ist deutlich länger und einer der 10 längsten Golfplätze an der Costa. Der Links-Platz hingegen ist etwas kürzer als der Durchschnitt aller Golfplätze an der Costa. Beide liegen etwa im Durchschnitt, was die Schwierigkeit angeht. Ein Spieler mit 18er Handicap sollte den Alcadeisa Links-Platz mit 18 über Par abschließen, wohingegen er auf dem Alcadeisa Heathland-Platz mit 19-20 über Par abschließen sollte.

Das Diagramm zeigt Ihnen auf einen Blick die ungefähre Länge und Schwierigkeit eines jeden Golfplatzes an der Costa del Sol. Hier werden die Diagramme detaillierter erläutert.



Costa del Sol Karte der Golfclubs 


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German translation by Christian Oertl | Deutsche Übersetzung von Christian Oertl